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Wissenswertes

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Hüftgelenksdysplasie (HD)

Die Hüftgelenksdysplasie ist gekennzeichnet durch eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Dies kann zu schmerzhaften Entzündungen führen, die häufig vom Besitzer als Lahmheit wahrgenommen werden. Besonders häufig sind große, schnellwachsende Rassen betroffen. Eine genetische Komponente wird sowohl bei Hunden, als auch Katzen beschrieben. Durch verantwortungsvolle Zucht versuchen die Verbände diese Krankheit möglichst aus dem Genpool zu vertreiben. Dafür sind spezielle Röntgenaufnahmen nötig, auf die wir weiter unten näher eingehen.
Die Deformation des Hüftgelenks wird durch eine Veränderung des Oberschenkelkopfes, der Hüftgelenkspfanne oder von beiden Komponenten hervorgerufen.
Nicht nur ältere Tiere, sondern bereits Welpen können von dieser Krankheit betroffen sein, weshalb vor allem während der Aufzucht von großen Rassen auf das Gewicht und die Entwicklung geachtet werden muss.

Ursachen einer Dysplasie:

Die Hüftgelenksdysplasie ist ein multifaktorielles Geschehen. Das heißt, dass sowohl eine genetische Vorbelastung, als auch andere Faktoren wie Fütterung und Überbelastung zu einer Ausprägung führen können.

Gehäuft kommen die Hüftgelenkdysplasien bei folgenden Rassen vor: Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Retriever (Labrador, Golden) und Mischlinge dieser Rassen. Die betroffenen Zuchtverbände reagierten auf das gehäufte Auftreten dieser Krankheit mit einer obligatorischen HD-Untersuchung vor der Zuchtzulassung.

Ein weiterer Faktor ist die frühzeitige und ständig wiederholende Überbelastung des Bewegungsapparates. So hat sich häufiges Treppensteigen oder Springen als schädlich herausgestellt. Durch den immer gleichen Bewegungsablauf kommt es zu einer Überdehnung bzw. Stauchung des betroffenen Gelenkes und es können Verletzungen des Knorpelgewebes hervorgerufen werden. Je häufiger und intensiver diese Bewegung ausgeführt werden muss, umso schneller entsteht ein bleibender Knorpelschaden. Bei jungen Tieren kann eine frühe Überbelastung das Entstehen einer Dysplasie begünstigen.

Außerdem spielt die Ernährung wie bei allen Erkrankungen des Bewegungsapparates eine wichtige Rolle. Großwüchsige Rassen zeigen ein häufigeres Auftreten der Dysplasie im Alter. Immer wieder sehen wir in unserer Praxis übergewichtige Tiere (Hyperlink). Dies ist nicht nur für die Hüfte, sondern den gesamten Organismus eine belastende Situation die viele Krankheiten hervorrufen kann: Diabetes, Bewegungsapparatschäden, Harnsteine, Organveränderungen und viele mehr.

Symptome einer Dysplasie:

Das häufigste beschriebene Symptom einer Hüftgelenksdysplasie ist eine Lahmheit aufgrund der schmerzhaften Gelenkentzündungen. Dies muss nicht nur die Hüfte an sich betreffen, sondern kann durch eine Entlastung und folglich Überbelastung anderer Gelenke bspw. auch an den Vordergliedmaßen auftreten. Außerdem zeigt sich oft ein verändertes, instabiles Gangbild. Die betroffenen Tiere setzen oder legen sich ungern oder nur unter Schmerzen ab und kommen schwer aus dieser Position wieder in den Stand. Charakteristisch bei einer Hüftgelenksveränderung ist auch das Schwingen des Beckens, das durch eine verminderte Beweglichkeit der Hüftgelenke hervorgerufen wird. Die allgemeine Aktivität des Tieres ist stark eingeschränkt und der Besitzer kann manchmal ein Knacken oder Knirschen wahrnehmen.

Diagnostikmöglichkeiten:

Eine frühzeitige Diagnose der Hüftgelenksdysplasie ist essentiell! Nur dann kann die Krankheit unterbunden bzw. hinausgezögert werden.

Einen ersten Hinweis neben dem Gangbild leistet die Palpation (Abtasten) der betroffenen Bereiche. Dabei zeigen die Tiere häufig mehr (Aufschreien, Schnappen) oder weniger (Schmatzen, Wegducken, Umschauen) Schmerzhaftigkeit bei Bewegung oder Druck auf die Hüftgelenke.

Eine röntgenologische Untersuchung zeigt dann das gesamte Ausmaß der Gelenksveränderungen. Da die Tiere häufig schon im fortgeschrittenen Stadium zum Tierarzt kommen, müssen die Aufnahmen in Sedation durchgeführt werden. Für die spezielle Lagerung zur Darstellung der Hüftgelenke muss eine Muskelerschlaffung gewährleistet sein.
Das Röntgenbild ist die zuverlässigste Variante um den Schweregrad der Erkrankung festzustellen. Folgende Schweregrade werden bei der HD unterschieden:

  • A: HD-frei, keine Veränderungen der Hüftgelenke
  • B: HD-Verdacht, leichte Ungleichmäßigkeit der Gelenke
  • C: leichte HD, ungleichmäßige Gelenke, beginnende Arthrose
  • D: mittlere HD, deutlich ungleichmäßige Gelenke, mittlere Arthrose
  • E: schwere HD, auffällige Veränderungen der Gelenke, schwere Arthrose

Eine abschließende Beurteilung der Grade obliegt einem von den verschiedenen Verbänden bestellter Gutachter. Der Tierarzt führt nur die Röntgen-Untersuchung durch.

Therapiemöglichkeiten:

Zuallererst: Man kann HD nicht heilen, aber das Auftreten der Symptome und das Fortschreiten der Krankheit hinauszögern bzw. die Schmerzen reduzieren. Wichtig für den Besitzer ist, dass die Krankheit umso schneller voranschreitet, je häufiger das Tier den gleichen Bewegungsablauf immer wieder ausführt (Treppenlaufen, Springen, Radfahren etc.). Bei einer frühzeitigen Diagnose der Krankheit und entsprechenden Umgang, kann man dem Tier ein (fast) normales Leben ermöglichen.

Die Therapiemöglichkeiten kurz dargestellt:

  • Medikamente: entzündungshemmende und schmerzstillende Arzneimittel
  • Operation: verschiedene Möglichkeiten wie Nervendurchtrennung, Kapselraffung, künstliches Hüftgelenk, Entfernung des Oberschenkelkopfes mit folgender Pseudogelenk-Bildung
  • begleitend: Physiotherapie, optimale Liegemöglichkeiten, Rampen für das Auto und Treppen, Futterzusatzstoffe zur Unterstützung des Knorpels

Sonderstellung Zucht:

Da, wie oben beschrieben, die Hüftgelenksdysplasie sehr häufig genetisch bedingt ist, ist eine konsequente Zucht nötig. Damit wird die Weitervererbung der Fehlbildungen verhindert. Hierfür ist bei den meisten Zuchtverbänden eine HD-Begutachtung für die Zuchtzulassung nötig. Die Röntgenbilder werden von einem Gutachter (nicht dem Tierarzt) beurteilt.

Das Alter für diese Untersuchung wird vom Zuchtverband vorgegeben und findet meist nicht vor dem 12. Lebensmonat statt.

Vorab müssen Sie sich als Hundehalter um alle benötigten Dokumente kümmern und diese gegebenenfalls bei Ihrem Zuchtverband beantragen. Wenn Sie keinem Zuchtverband angehören, ist eine vorherige HD-Untersuchung trotzdem sinnvoll für eine gewissenhafte Zucht! Hierfür brauchen Sie aber keine speziellen Dokumente. Erkundigen Sie sich vorab bei Ihrem Verband, ob Ihr Tierarzt beim Verband gelistet ist und Röntgenaufnahmen durchführen darf. Sind die Röntgenbilder fertig, werden diese vom Tierarzt zum Gutachter geschickt. So gerne Sie gleich beim Tierarzt eine Aussage zur Beurteilung der Gelenke haben wollen würden – wir können Ihnen keine Auskunft geben. Dies obliegt dem vom Verband bestellten Gutachter. Sollten bei Ihnen eine HD-Untersuchung anstehen, bringen Sie bitte alle Dokumente, sowie den Impfpass und die Ahnentafel mit. Ihr Hund muss wie oben erläutert für die Untersuchung sediert werden. Deshalb muss das Tier zum vereinbarten Termin nüchtern in der Praxis erscheinen. Nehmen Sie sich für diesen Termin bitte 2-3 Stunden Zeit, bis Ihr Tier wieder abholbereit ist. Je nach Lokalisation und Verband variieren die Anzahl der Röntgenaufnahmen von 1-3 Bildern. Dies würden wir vorab mit Ihnen besprechen.

Die Dysplasie kann in allen Gelenken auftreten. So hat sich vor allem bei den Retrieverrassen eine genetische Vorbelastung der Ellbogen herausgestellt. Ursache, Diagnose und Therapie ähneln der Hüftgelenksdysplasie.

Impfung - Informationen für Tierhalter

Warum impfen?

  • Tierschutz – wichtigste Maßnahme zum Schutz vor potentiell tödlichen Krankheiten
  • Herdenimmunität – Schutz der Hunde-/Katzengesamtheit; langfristiges Ziel: Krankheiten aussterben zu lassen bzw. schwerwiegende Krankheitsverläufe vermeiden
  • Besitzerschutz – einige Krankheiten können auf den Besitzer übertragen werden (Zoonose)
  • Behandlungskosten im Falle einer Erkrankung übersteigen Impfkosten deutlich

Womit impfen?

  • allgemeines Prinzip: Impfstoff führt zur Anregung des Immunsystems und Ausbildung spezifischer Antikörper (= Abwehrmechanismus des Körpers)
  • Lebendimpfstoff – abgeschwächte Erreger, meist noch vermehrungsfähig, meist lang anhaltende Immunität, dadurch seltener Impfungen nötig
  • Totimpfstoff – abgetötete Erreger, keine Vermehrung möglich, kürzere Immunität, dadurch häufigere Impfungen notwendig
  • mögliche Nebenwirkungen: lokale Reizung des Gewebes (“harter Knubbel”), zweitägige Mattheit, Fieber und fehlender Appetit
  • Applikationsmöglichkeiten: Injektion unter die Haut, Eingabe in Nasen- oder Maulschleimhaut

Wann impfen?

  • streng nach dem Motto: „So viele Tiere wie nötig und das einzelne Tier so wenig wie möglich.“
  • vorausgehend: Allgemeine Untersuchung des Tieres zur Beurteilung der Impffähigkeit
  • Welpen (bis 20. Lebenswoche): ab der 8. Lebenswoche 3x im Abstand von 3-4 Wochen zur Grundimmunisierung
  • anschließend jährlich bzw. aller 3 Jahre nach folgendem Schema (Auffrischungsimpfung)
  • wichtig zu beachten: im Optimalfall 2 Wochen vor Impfung das Tier entwurmen

Hund:

Katze:

Quelle: Tierarztpraxis Schwarz

 

Was impfen?

Hunde:

  • Staupe: hochansteckende Viruserkrankung; schwere Magen-Darm-Probleme, Atemwegserkrankungen, tödliche Krämpfe und Lähmungserscheinungen
  • Hepatits canis contagiosa (Hcc): Viruserkrankungen über urinhaltiges Futter/Wasser; Fieber, Augen- und Nierenentzündung, Erbrechen/Durchfall; häufig tödlich
  • Parvovirose: hochansteckende Viruserkrankung; Auflösung der Darmschleimhaut, Dehydrierung, starkes Erbrechen, hohes Fieber, blutiger Durchfall, häufig tödlich
  • Zwingerhusten: hochansteckende Viruserkrankung; starke Atemwegsbeschwerden, schwere Lungenentzündungen möglich, manchmal tödlich
  • Leptospirose: auf Menschen übertragbar; bakterielle Erkrankung über kontaminiertes Wasser/Erde; hochansteckend; schwere Organschäden, meist tödlich
  • Tollwut: auf Menschen übertragbar; Viruserkrankungen durch Bissverletzungen; starker Speichelfluss, erhöhte Aggressivität, immer tödlich, Behandlungsverbot
  • Bordettellen: bakterielle Erkrankung, Zwingerhustenkomplex zugehörig; starke Atembeschwerden bis Lungenentzündung möglich

Katze:

  • Katzenschnupfen: hochansteckende Viruserkrankung; schwere Atemwegs- und Augenentzündungen; Erblindung möglich, bei jungen/schwachen Tieren häufig mit lebenslangen Nebenwirkungen bis tödlich
  • Katzenseuche: Viruserkrankungen (Virus mit großer Widerstandsfähigkeit); Mattheit, Appetitlosigkeit, Fieber, Erbrechen
  • Tollwut: auf Menschen übertragbar; Viruserkrankungen durch Bissverletzungen; starker Speichelfluss, erhöhte Aggressivität, immer tödlich, Behandlungsverbot
  • Chlamydien: bakterielle Erkrankung v.a. in Mehrkatzen-Haushalten, Katzenschnupfen-Komplex zugehörig; v.a. Augenentzündungen, Erblindung möglich

Quelle: Leitlinien zur Impfung von Kleintieren, Ständige Impfkommission, 5. Auflage (01/2021)

Impfschema Hund, Katze, Kaninchen
Impfung Kleintiere

Für viele Tierbesitzer gehört der jährliche Impftermin zum Routinegang beim Tierarzt. Warum es nötig ist, gegen welche Krankheiten geimpft wird und nach welchem Schema, können Sie in diesem Artikel lesen.

Impfungen sind die wichtigste Maßnahme um Tiere vor potentiell lebensbedrohenden bzw. tödlich endenden Krankheiten zu schützen. Die Krankheiten können nicht nur durch direkten oder indirekten (Kot, Harn etc.) Tierkontakt übertragen werden, sondern auch über einen sogenannten Vektor wie Kleidung, Schuhe oder Hände. Einige Krankheiten sind außerdem potentiell zoonotisch, d.h. die Erreger können auch auf den Menschen übertragen werden und dort zu Symptomen führen. Nach der ständigen Impfkommission (StiKo) lautet das Impfmotto:

„So viele Tiere wie nötig und das einzelne Tier so wenig wie möglich.“

Um dies zu berücksichtigen, wird bei jedem Tier das individuelle Risiko im Gespräch mit dem Besitzer bestimmt. Außerdem wird vor jeder Impfung eine allgemeine Untersuchung durchgeführt, in der beurteilt wird, ob das Tier gesund und somit impffähig ist. Daher ist es grundsätzlich empfehlenswert, die zu impfenden Tiere 1-2 Wochen vor der Impfung zu entwurmen. Außerdem können auch Tiere ohne direkten Tierkontakt von bestimmten Erregern infiziert werden. Da auch Sie als Besitzer diese Erreger auf Ihr Tier übertragen können, sind auch reine Wohnungskatzen nicht vor dem jährlichen Tierarztbesuch gefeit.

Wie entsteht ein Impfschutz?

Heutzutage steht eine Vielzahl von Impfstoffen zur Verfügung. Eine belastbare Immunität wird vor allem durch die Grundimmunisierung im Welpenalter erreicht. Regelmäßige Wiederholungsimpfungen in festgelegten Intervallen halten diese Immunität aufrecht. Die meisten Impfungen werden durch eine Injektion unter die Haut verabreicht. Es gibt aber auch Impfstoffe, die beispielsweise über die Backenschleimhaut oder durch die Nase aufgenommen werden müssen.

Ganz generell entsteht der Impfschutz durch eine Anregung des Immunsystems, indem dieses spezifische Antikörper gegen einen bestimmten Erreger bilden. Impfstoffe werden in Lebend- (aktivierte) und Tot- (inaktivierte) Impfstoffe unterteilt.
Beim Lebendimpfstoff sind abgeschwächte Erreger enthalten, die sich meist noch vermehren können und somit eine Immunantwort auslösen. Sie sind aber soweit abgeschwächt, dass die Erkrankung in der Regel nicht ausgelöst wird. Diese Lebendimpfstoffe sind deutlich wirksamer als Totimpfstoff und führen meist zu einer längeren Immunität. Dafür kann es in sehr seltenen Fällen zu einem Krankheitsdurchbruch kommen, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist (bspw. durch eine unterschwellige Krankheit, Stress oder weiteren Faktoren wie Parasitenbefall, chronische Krankheiten etc.)
Totimpfstoffe enthalten abgetötete Erreger, die sich im Körper nicht weiter vermehren können, aber eine Immunreaktion hervorrufen.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

Die heutigen Impfstoffe sind alle aufwendig getestet und in der Regel gut verträglich. In Einzelfällen kann es trotzdem zu einer Reaktion auf die verabreichten Komponenten kommen. Diese zeigt sich meist in Abgeschlagenheit, Müdigkeit und eventuell auftretenden Schmerzen an der Injektionsstelle. In einigen Fällen kann man eine Reaktion des umliegenden Gewebes in Form einer kleinen derben Umfangsvermehrung beobachten. Dies gibt sich aber in der Regel nach einigen Tagen bzw. Wochen.
Wie oben bereits erwähnt, kann es bei Lebendimpfstoffen in sehr seltenen Fällen zu einem Krankheitsausbruch kommen. Daher findet vor der Impfung immer eine ausführliche Allgemeinuntersuchung statt.

Allgemeines Impfschema Hund

Alle Impfungen innerhalb der ersten beiden Lebensjahre gelten als Grundimmunisierung der Welpen. Die durch die Muttermilch aufgenommenen (maternalen) Antikörper können zu einer abgeschwächten Immunantwort im Welpen führen. Je höher der Spiegel dieser Antikörper ist, desto länger dauert es bis sie abgebaut sind und umso länger wird eine effektive Impfung verhindert. Die Höhe der maternalen Antikörper kann stark schwanken, bspw. durch die Qualität und aufgenommene Menge der ersten Milch. Daher versucht man durch mehrmaliges Impfen während dieser kritischen Phase, den optimalen Zeitpunkt (wenig bis gar keine maternalen Antikörper) zu treffen und einen erfolgreichen Impfschutz zu gewährleisten.

Bei Hunden ergibt sich daraus folgendes Impfschema:

Für weitere Informationen zu den geimpften Komponenten drücken Sie hier…

Allgemeines Impfschema Katze

Alle Impfungen innerhalb der ersten beiden Lebensjahre gelten als Grundimmunisierung der Welpen. Die durch die Muttermilch aufgenommenen (maternalen) Antikörper können zu einer abgeschwächten Immunantwort im Welpen führen. Je höher der Spiegel dieser Antikörper ist, desto länger dauert es bis sie abgebaut sind und umso länger wird eine effektive Impfung verhindert. Die Höhe der maternalen Antikörper kann stark schwanken, bspw. durch die Qualität und aufgenommene Menge der ersten Milch. Daher versucht man durch mehrmaliges Impfen während dieser kritischen Phase, den optimalen Zeitpunkt (wenig bis gar keine maternalen Antikörper) zu treffen und einen erfolgreichen Impfschutz zu gewährleisten.

Bei Katzen ergibt sich daher folgendes Impfschema:

Für weitere Informationen zu den geimpften Komponenten drücken Sie hier…

Gegen welche Krankheiten wird geimpft?

Man unterscheidet zwischen sogenannten Core-Komponenten (= Tier solle zu jedem Zeitpunkt gegen diese Krankheit geimpft sein) und Non-Core-Komponenten (= nötig bei erhöhtem Infektionspotential/ individueller Prophylaxe).

Hunde

Eine Übersicht über die verabreichten Komponenten, folgend werden die Krankheiten kurz beschrieben:

Leptospirose:

Leptospiren sind fadenförmige, bewegliche Bakterien, welche in unterschiedlichen Varianten vorkommen. Man findet sie in nahezu allen Wild-, Haus- und Nutztieren, außerdem können sie auf den Menschen übertragen werden und eine Infektion hervorrufen. Die wichtigste Infektionsquelle sind warme, stehende oder langsam fließende Gewässer, welche durch Ratten oder Mäuse kontaminiert wurden. Vor allem im Sommer können sich Hunde durch eine kleine Trinkpause an Pfützen oder Gewässern infizieren. Bei einer Erkrankung wandern die Erreger vom Blut in verschiedene Organe, besonders die Nieren, und führen dort zu einer schweren Entzündungsreaktion.
Da die verwendeten Impfstoffe nur eine verhältnismäßig kurze Immunität aufbauen, muss diese Komponente zwingend jährlich geimpft werden.

Parvovirose:
Das durch das canine Parvovirus hervorgerufene Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch eine hochgradige Magen-Darm-Entzündung mit massivem Durchfall. Vor allem Welpen und Junghunde sind von dieser Krankheit betroffen. Leider sind vor allem diese Tiere meist noch sehr schwach und können bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf auch daran versterben.

Staupe:
Eine Viruserkrankung, welche mit dem Masernvirus des Menschen verwandt ist und viele unterschiedliche Symptome hervorruft. Zum vielfältigen Krankheitsbild zählen Darm-, Lungen- und/oder Hirnentzündungen sowie Gebissveränderungen. Neben Hunden erkranken besonders häufig Waschbären und Füchse. Durch die immer weiter ins Stadtgebiet vordringenden Tiere, die als Hauptüberträger der Krankheit gelten, ist in einigen Regionen Deutschlands Staupe wieder auf dem Vormarsch. Dies muss durch eine konsequente und korrekt durchgeführte Impfstrategie eingedämmt werden.

Tollwut:
Seit 2008 ist Deutschland offiziell frei von klassischer Tollwut. Außerdem sind die meisten unserer angrenzenden Nachbarländer tollwutfrei. Eine große Gefahr besteht allerdings durch die illegale Einfuhr von ungeimpften Hunden und Katzen. Der illegale Handel mit Tieren aus Osteuropa nimmt stetig zu und wird zunehmend zur Gefahr.
Obwohl Tollwut nicht mehr zur Core-Komponente zählt, sind geimpfte Tiere gegenüber den ungeimpften in der Tollwut-Verordnung besser gestellt. Im Seuchenfall bzw. -verdacht, dürfen ungeimpfte Tiere getötet werden.
Zusätzlich herrscht eine Impfpflicht im europäischen und außer-europäischen Reiseverkehr sowie bei Veranstaltungen (Tierausstellungen, Sportveranstaltungen usw.)

Parainfluenza:
Das canine Parainfluenza-Virus ist Teil des Zwingerhusten-Komplex, welches eine Infektion der oberen Atemwege hervorruft. Verschiedenste andere Erreger sind an diesem Komplex beteiligt (siehe auch Bordettelen). Vor allem Hunde mit einem erhöhten Kontakt zu anderen Hunden (Hundepension, -platz, Tierheim usw.) sollten geimpft werden. Eine Impfung kann eine Infektion nicht verhindern, aber die Symptome deutlich mindern.

Hepatitis contagiosa canis (HCC):
Die ansteckende Leberentzündung der Hunde wird über das Adenovirus-Typ 1 übertragen. Durch die konsequente Impfung konnte die Krankheit in der westeuropäischen Hundepopulation deutlich eingedämmt werden. Geimpft wird daher nur noch mit dem Adenovirus-Typ 2, welcher auch am Zwingerhusten-Komplex beteiligt ist. Aufgrund genetischer Verwandtschaft der beiden Virus-Typen besteht eine sogenannte Kreuzimmunität und somit ein ausreichender Schutz gegen HCC.

Bordettela bronchiseptica:
Bordettelen sind Bakterien, die für den Zwingerhusten-Komplex mitverantwortlich sind. In Verbindung mit Stress, Krankheiten oder einer anderen Ursache für ein erniedrigtes Immunsystem kann es auch zu hochgradigen Verläufen mit Fieber und Bronchitis kommen. Eine Impfung kann eine Infektion nicht verhindern, aber die Symptome deutlich mindern.  Vor allem Hunde mit einer erhöhten Infektionsgefahr sollten geimpft werden. Dies liegt bei (jungen) Tieren mit viel Hundekontakt, beispielsweise Hundepension, Spielstunden, Mehrhundehaushalt oder einem Zusammenleben mit einer Katze, vor.

Katze

Rhinotracheitis-Virus/Herpes:
Eigentlich handelt es sich um das Herpes-Virus Typ 1, welches am Katzenschnupfen-Komplex beteiligt ist. Die Hauptsymptome äußern sich in einer Entzündung der oberen Atemwege und der Augen. Vor allem Welpen von ungeimpften Muttertieren sind davon betroffen und tragen mitunter lebenslange Folgeschäden davon. Das Virus wird meist über Sekrete, aber auch indirekt (Gegenstände, Hautoberfläche usw.) übertragen. Bei einer Infektion gelangt das Virus über die Nervenbahnen in die Schleimhäute, wo es sich vermehrt und lebenslang verbleibt. Nach einer ersten Infektionswelle ruht das Virus ohne sichtbare Symptome in den Schleimhäuten und kann bei einem reduzierten Immunsystem (Stress, Trächtigkeit, Krankheit usw.) wieder ausbrechen. Eine Impfung führt somit nicht zu einer Heilung bzw. Ausrottung der Viren in den Schleimhäuten, reduziert aber deutlich die Symptome und Wahrscheinlichkeit erneuter Ausbrüche.

Tollwut:
Seit 2008 ist Deutschland offiziell frei von klassischer Tollwut. Außerdem sind die meisten unsere angrenzenden Nachbarländer tollwutfrei. Eine große Gefahr besteht allerdings durch die illegale Einfuhr von ungeimpften Hunden und Katzen. Der illegale Handel mit Tieren aus Osteuropa nimmt stetig zu und wird zunehmend zur Gefahr.
Obwohl Tollwut nicht mehr zur Core-Komponente zählt, sind geimpfte Tiere gegenüber den ungeimpften in der Tollwut-Verordnung besser gestellt. Im Seuchenfall bzw. -verdacht, dürfen ungeimpfte Tiere getötet werden.
Zusätzlich herrscht eine Impfpflicht im europäischen und außer-europäischen Reiseverkehr sowie bei Veranstaltungen (Tierausstellungen, Sportveranstaltungen usw.).
Eine Tollwutimpfung wird für Freigängerkatzen grundsätzlich empfohlen.

Calici-Virus:
Auch dieses Virus ist am Katzenschnupfen-Komplex beteiligt und in der Übertragungsart dem Herpes-Virus sehr ähnlich. Akut zeigen die betroffenen Katzen Ulzerationen (offene Stellen) der Schleimhäute des Nasen- und Rachenraums. In der chronischen Form finden sich häufig Entzündungen des Zahnfleisches ohne den dazugehörigen Zahnstein. Nach einer durchgestandenen Infektion können einige Tiere den Erreger vollständig eliminieren, andere werden (häufig) auch symptomfrei aber bleiben lebenslang Träger und Ausscheider des Virus.

Panleukopenie-Virus:
Diese Krankheit wird umgangssprachlich auch als Katzenseuche oder felines Parvovirus bezeichnet. Das Virus wird analog zur Parvovirose des Hundes mit dem Kot ausgeschieden und vervielfältigt sich in allen schnell teilenden Zellen (Lymphgewebe, Knochenmark und Darmschleimhaut). Hochgradige Durchfälle, wie sie beim Hund häufig auftreten, sind bei Katzen deutlich seltener. Hauptsymptome sind meist Schwäche, Fieber und ein Verweigern der Nahrungsaufnahme mit folgender Abmagerung. Einige Tiere versterben auch symptomlos.

Feline infektiöse Peritonitis (FIP):
Eine effektive Impfung gegen das feline Corona-Virus gibt es aktuell in Deutschland nicht und wird somit nicht empfohlen.

Chlamydiose:
Chlamydien sind Bakterien, die sich innerhalb einer Zelle, besonders Schleimhautzellen, vermehren und leben. Diese Bakterien gehören auch zum Katzenschnupfenkomplex und verursachen vor allem vereiterte Augen. Besonders junge Tiere (2-8 Monate) sind anfällig. Es gibt einen Kombinationsimpfstoff mit weiteren Komponenten, die vor allem für Tierheime und Zuchtbestände sinnvoll sind.

 

Quelle: Ständige Impfkommission (5. Auflage, Stand 01.01.2021)

 

Impfung Kaninchen:

Wie beim Hund und Katze auch gibt es einige Infektionskrankheiten, vor denen man Kaninchen durch eine Impfung schützen kann. Auch hier unterscheidet man zwischen sogenannten Core-Komponenten (= Tier solle zu jedem Zeitpunkt gegen diese Krankheit geimpft sein) und Non-Core-Komponenten (= nötig bei erhöhtem Infektionspotential/individueller Prophylaxe).

Zum allgemeinen Ablauf und anderen wichtigen Informationen zu Impfungen klicken Sie bitte hier…

Allgemeines Impfschema Kaninchen:
(RHD = Rabbit Haemorrhagic Disease)

ab 5. Lebenswoche:                       Myxomatose, RHD-1/2

Wiederholung:                                 jährlich

Myxomatose:
Das Myxomatose-Virus, ein Pocken-Virus, kann über Vektoren (bspw. Stechmücken, Flöhe, infiziertes Futtermittel) oder direkt von Tier zu Tier übertragen werden. Die Hauptansteckungszeit findet sich daher im Sommer. Bei einer Infektion kommt es vor allem im Kopf- und Pobereich zu einer knotigen Schwellung in der Haut. Aufgrund der zusätzlichen Nahrungsverweigerung kommt es häufig zum Versterben von infizierten Tieren.

RHD:
Die auch als Chinaseuche bekannte Krankheit Rabbit Haemorrhagic Disease wird in Deutschland durch zwei verschiedene Virusvarianten hervorgerufen. Diese können entweder durch Insekten übertragen werden oder, was häufiger der Fall ist, durch infiziertes Futter oder Kleidung.
RHD-1 ist seit längerer Zeit bekannt und wird demzufolge schon seit längerem geimpft. Relativ neu ist die RHD-2-Variante, die 2013/2014 nach Deutschland kam. Bei einer Infektion kommt es meist zu einem sehr akuten Verlauf mit Nasenbluten und Fieber. Häufig verläuft die Krankheit hochdramatisch mit einem Versterben der Tiere ohne vorherige Symptomatik.

 

 

 

Impfung Pferd

Impfungen sind die wichtigste Maßnahme um Tiere vor schweren bzw. potentiell tödlichen Krankheiten zu schützen. Die Krankheiten können nicht nur durch direkten oder indirekten (Kot, Harn etc.) Tierkontakt übertragen werden, sondern auch über einen sogenannten Vektor wie Kleidung, Schuhe oder Hände. Nach der ständigen Impfkommission (StiKo) lautet das Impfmotto:

„So viele Tiere wie nötig und das einzelne Tier so wenig wie möglich.“

Um dies zu berücksichtigen, wird bei jedem Tier das individuelle Risiko im Gespräch mit dem Besitzer bestimmt. Außerdem wird vor jeder Impfung eine allgemeine Untersuchung durchgeführt, in der beurteilt wird, ob das Tier gesund und somit impffähig ist.

Wie entsteht ein Impfschutz?

Heutzutage steht eine Vielzahl von Impfstoffen zur Verfügung. Eine belastbare Immunität wird vor allem durch die Grundimmunisierung im Fohlenalter erreicht. Regelmäßige Wiederholungsimpfungen in festgelegten Intervallen, halten diese Immunität aufrecht.

Ganz generell entsteht der Impfschutz durch eine Anregung des Immunsystems, indem dieses spezifische Antikörper gegen einen bestimmten Erreger bildet. Impfstoffe werden in Lebend- (aktivierte) und Tot- (inaktivierte) Impfstoffe unterteilt.
Beim Lebendimpfstoff sind abgeschwächte Erreger enthalten, die sich meist noch vermehren können und somit eine Immunantwort auslösen. Sie sind aber soweit abgeschwächt, dass die Erkrankung in der Regel nicht ausgelöst wird. Diese Lebendimpfstoffe sind deutlich wirksamer als Totimpfstoffe und führen meist zu einer längeren Immunität. Dafür kann es in sehr seltenen Fällen zu einem Krankheitsdurchbruch kommen, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist (bspw. durch eine unterschwellige Krankheit, Stress oder weiteren Faktoren wie Parasitenbefall, chronische Krankheiten etc.)
Totimpfstoffe enthalten abgetötete Erreger, die sich im Körper nicht weiter vermehren können, aber eine Immunreaktion hervorrufen.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

Die heutigen Impfstoffe sind aufwendig getestet und in der Regel gut verträglich. In Einzelfällen kann es trotzdem zu einer Reaktion auf die verabreichten Komponenten kommen. Diese zeigt sich meist in Abgeschlagenheit, Müdigkeit und eventuell auftretenden Schmerzen an der Injektionsstelle. In einigen Fällen kann man eine Reaktion des umliegenden Gewebes in Form einer kleinen derben Umfangsvermehrung beobachten. Dies gibt sich aber in der Regel nach einigen Tagen bzw. Wochen.
Wie oben bereits erwähnt, kann es bei Lebendimpfstoffen in sehr seltenen Fällen zu einem Krankheitsausbruch kommen. Daher findet vor der Impfung immer eine ausführliche Allgemeinuntersuchung statt.

Allgemeines Impfschema Pferd:

Der geeignete Zeitpunkt für die erste Impfung wird beim Fohlen durch dessen Immunkompetenz und die Impfhistorie der Mutterstute bestimmt. Fohlen erhalten mütterliche Antikörper ausschließlich durch die Aufnahme der Erstmilch (Kolostrum). Diese Schutzwirkung gegen verschiedene Krankheiten ist individuell unterschiedlich lang gegeben. Die mütterlichen Antikörper können eine Impfung beeinflussen. Die durch die Impfung hervorgerufene Aktivierung des Immunsystems kann durch noch vorhandene mütterliche Antikörper gestört bzw. unterdrückt werden. Daher muss der Zeitpunkt der Impfung beim Fohlen so gewählt werden, dass möglichst keine oder nur noch sehr wenige mütterliche Antikörper vorhanden sind.

Daraus ergibts sich folgendes Impfschema:

Bei unbekanntem Immunstatus des Fohlens (unzureichende Erstmilchaufnahme, Mutterstute ungeimpft), sollten die Impfungen nicht wie üblich im 6. Lebensmonat beginnen, sondern bereits ab dem vierten. Diese Sonderstellung der Grundimmunisierung stellen die grauen Punkte in der Abbildung dar.

Auch bei Erstimpflingen in höherem Alter sowie unbekanntem Impfstatus wird oben verwendetes Schema angewandt.

Um trächtige Stuten besonders zu schützen wird empfohlen, sie gegen Herpes (5., 7. und 9. Trächtigkeitsmonat) sowie Influenza (4. bis 5. und 10. bis 11. Trächtigkeitsmonat) zu impfen. Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an.

Gegen welche Krankheiten wird geimpft?

Man unterscheidet zwischen sogenannten Core-Komponenten (= Tier solle zu jedem Zeitpunkt gegen diese Krankheit geimpft sein) und Non-Core-Komponenten (= nötig bei erhöhtem Infektionspotential/ individueller Prophylaxe).

Tetanus:

Die auch als Wundstarrkrampf bezeichnete Krankheit hat für Pferde eine sehr große Bedrohung! Das Pferd gilt als eines der anfälligsten Haustierarten im Bezug auf diese Krankheit. Daher muss eine Impfung als unbedingt notwendig betrachtet werden.
Die verursachenden Bakterien (Clostridium tetani) bilden Giftstoffe, die besonders in tiefen und schlecht durchbluteten Wunden entstehen. Dieser Giftstoff blockiert die Übermittlung von Signalen an Nervenzellen und die betroffenen Pferde zeigen typische, unkontrollierbare Krämpfe am gesamten Körper. Aufgrund von Erschöpfung fallen die Tiere häufig um und kommen nicht mehr hoch. Leider ist diese Krankheit immer noch sehr schwer zu heilen und endet häufig tödlich. Daher ist ein Impfschutz umso wichtiger.

Influenza:

Die sogenannte Pferdegrippe führt zu grippe-ähnlichen Symptomen. Das Influenzavirus ist dem des Menschen verwandt, eine Übertragung ist dennoch nicht möglich. Da die Viren über Tröpfchen, die beim Husten ausgestoßen werden, übertragen werden, kann eine Erkrankung in einem Stall mit ungeimpften Tieren schnell um sich greifen. Die betroffenen Tiere zeigen eine verringerte Futteraufnahme, hohes Fieber und Husten. Bei unzureichender Behandlung und zu frühzeitiger Belastung kann aus einer Pferdegrippe ein chronisches Leiden und verringerte Leistungsfähigkeit entstehen. In Deutschland gibt es, dank guter und konsequenter Impfungen, nur noch selten Influenza-Erkrankungen. Aufgrund der schnellen Verbreitung und dem häufigen Pferdekontakt (v.a. von Turnierpferden) ist eine Impfung trotzdem weiterhin immens wichtig.

Herpes:

Es gibt mittlerweile acht bekannte Herpesviren der Pferde. Die gefährlichsten sind die Herpesviren 1 und 4 (EHV-1, EHV-4), wogegen Impfstoffe zur Verfügung stehen.
Vor allem EHV-1 ist gefürchtet als Abort-Erreger bei tragenden Stuten. Die augenscheinlich gesunden Stuten bringen im letzten Drittel der Trächtigkeit tote oder lebensschwache Fohlen zur Welt. Des Weiteren kommt es zu Husten und Fieber. Herpesviren ziehen sich nach einer akuten Phase (Abort, Husten, Fieber) in infizierte Körperzellen zurück und verbleiben dort lebenslang. Somit kann ein nach außen gesundes Pferd dennoch Träger und Überträger dieser Viren sein. Durch Stress (Transport, Turniereinsatz, Stallwechsel) wird das Immunsystem geschwächt und das Herpesvirus kann erneut ausbrechen.
Die Impfung sollte beide Herpesviren, EHV-1 und EHV-4, als Komponente enthalten. Besonders gefährdet sind Mutterstuten. Daher wird eine Impfung im 5., 7. und 9. Trächtigkeitsmonat zur Verhinderung eines Aborts empfohlen.

West-Nil-Virus:

Erstmalig wurde das neuartige Virus Anfang September 2018 in Bayern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bei Vögeln diagnostiziert. Ende September 2018 erfolgte der Nachweis bei zwei Pferden in Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt. Es ist davon auszugehen, dass sich das Virus in Deutschland flächendeckend verbreitet. Daher ist eine Impfung für Pferde in betroffenen Bereichen empfohlen.
Das Virus wird durch Stechmücken von Tier zu Tier übertragen. Pferde gelten, wie der Mensch auch, als sogenannte „Fehlwirte“. Das heißt, dass sich das Virus im Organismus Pferd/Mensch nur unzureichend vermehren kann und eine Ansteckung von Pferd oder Mensch zu anderen Organismen nicht möglich ist.
Die Mehrzahl der infizierten Pferde bleibt symptomlos. Schwerere Verläufe zeigen eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhaut und dadurch folgend: Lähmungen der Hinterhand, allgemeine Schwäche, Muskelzittern, Lethargie, Appetitverlust, Sehstörung, Unvermögen zu schlucken u.a. Es gibt aktuell keine gezielte Therapie gegen das West-Nil-Virus. Lediglich symptomatische Behandlungen sind möglich.
Es handelt sich um eine anzeigepflichtige Erkrankung, um die Ausbreitung und das Ansteckungsrisiko besser einschätzen zu können. Eventuelle Beihilfen zur Diagnose und Impfung können in der jeweiligen Tierseuchenkasse bzw. in unserer Tierarztpraxis erfragt werden.

Kastration - ja oder nein?

Die Frage „Soll ich mein Tier kastrieren lassen?“ hören wir beinahe täglich in der Praxis. Viele Besitzer sind unsicher, ob ihr Tier kastriert werden soll. Wenn ja, zu welchen Zeitpunkt und mit welchen Vor- und Nachteilen sie rechnen müssen. Dies lässt sich nicht pauschal beantworten und bleibt häufig eine individuelle Entscheidung. Daher vereinbaren wir immer einen Termin zur Voruntersuchung und Vorgespräch, bevor wir einen OP-Termin ausmachen.

In diesem Artikel wollen wir die häufigsten Fragen beantworten und einen kleinen Überblick über das Thema Kastration geben.

Kastration oder Sterilisation
Eine Kastration bedeutet das vollständige Entnehmen der keimbildenden Organe. Bei männlichen Tieren sind das die Hoden, bei weiblichen Tieren die Eierstöcke.
Die Sterilisation führt nur zu einer Unfruchtbarmachung des betroffenen Tieres, die keimbildenden Organe werden nicht mit entfernt. Bei männlichen Tieren wird der Samenstrang durchtrennt, bei den Weibchen die Eileiter. Somit bleibt das Tier beim Sterilisieren hormonell aktiv, kann sich aber nicht mehr fortpflanzen.

Katzen
Katzen werden in einem Alter von 4-12 Monaten geschlechtsreif. Rassekatzen sind häufig „Spätentwickler“ und erreichen somit später die Geschlechtsreife.

Weibliche Katzen sind saisonal polyöstrisch. Das heißt, dass sie mehrmals pro Jahr rollig werden können (poly – viel; östrus – Brunst). Meist tritt von Oktober bis Dezember eine Ruhepause ein. Die Häufigkeit hängt unter anderem von der Lichtdauer ab, weshalb reine Wohnungskatzen auch das ganze Jahr über rollig sein können.
Die Rolligkeit ist für den Besitzer schwer zu übersehen: häufig zeigen sich Wesensveränderungen wie „über den Boden rollen“, Anschmiegsamkeit und veränderte Lautäußerungen. Selten kann eine Brunstphase ohne diese Symptome ablaufen und wird dann als stille Rolligkeit bezeichnet.
Bei der Katze kommt es nur nach erfolgreichem Deckakt zu einem Eisprung. Wenn dieser ausbleibt, erfolgt nach ca. 9 Tagen die nächste Rolligkeit. Es kann aber auch zu einer sogenannten Dauerrolligkeit kommen. Follikel, die nicht durch einen Deckakt zum Eisprung gebracht werden, entwickeln sich häufig zu Zysten und können gesundheitliche Probleme bereiten.
Sowohl bei reinen Wohnungskatzen als auch Freigängern bedeutet die Rolligkeit Stress und erhöhte Gefahr durch ein weites Entfernen vom heimischen Territorium um einen paarungswilligen Kater zu finden.

Männliche Katzen werden analog zu den Weibchen im Alter von 4-12 Monaten geschlechtsreif. Die Reviermarkierung fängt bei unkastrierten Tieren meist sehr früh mit Urinieren an. Was ursprünglich zu einer Abschreckung anderer Kater dienen sollte, entwickelt sich in der Wohnung häufig zu einer erheblichen Geruchsbelästigung für die Besitzer. Auch die Größe des Reviers unkastrierter Kater ist meist deutlich umfangreicher, sie begeben sich durch „Streunen“ häufiger in gefährliche Situationen als ihre kastrierten Kollegen. Durch Revierkämpfe kommt es bei unkastrierten Katern immer wieder zu Verletzungen und eventuell zur Übertragung bestimmter Krankheiten durch den infizierten Speichel.

Aus diesen Gründen empfehlen wir bei weiblichen als auch männlichen Katzen, die Kastration ab 6 Monaten. Bei männlichen Tieren, die ausschließlich in der Wohnung leben, kann man gegebenenfalls den Termin etwas nach hinten verschieben.

Bedenken Sie bitte bei der Überlegung für und gegen eine Kastration auch, dass unkastrierte Tiere sich weiter fortpflanzen und die wilde Katzenpopulation stetig wächst. Die unkastrierten (wilden) Muttertiere sind meist in keinem guten Allgemeinzustand und nicht selten versterben die Welpen qualvoll mit einigen Wochen. Dieses Tierleid sollte durch eine konsequente Kastration aller Tiere, die nicht zur Zucht genutzt werden sollen und in Menschenhand leben, beendet werden!

 

Hunde
Bei Hunden ist die Kastrationsfrage nicht ganz so einfach zu beantworten wie bei Katzen. Hier wird, wie oben schon erwähnt, bei beiderlei Geschlecht erst nach einem Vorgespräch individuell entschieden.
Die Geschlechtsreife von Hündinnen (Läufigkeit genannt) tritt im Alter von 7-14 Monaten auf. Da weibliche Hunde saisonal monoöstrisch sind, kommen Hündinnen in unterschiedlichen Intervallen von 4-12 Monaten in die Brunst (mono – einmalig, östrus – Brunst) . Am häufigsten beobachtet man einen halbjährlichen Rhythmus. Zu Beginn der Läufigkeit sondern die Hündinnen blutiges Sekret aus der Scheide ab, welches für die Besitzer meist ein gut erkennbares Zeichen für eine bald folgende Empfängnisbereitschaft ist. Die meisten Rüden sind in dieser Phase schon sehr interessiert an den Hündinnen, die aber den Deckakt noch nicht zulassen.
Zu den Vorteilen einer Kastration zählt natürlich die Verhinderung der Trächtigkeit aufgrund einer ausbleibenden Läufigkeit. Laut älteren Studienergebnissen verringert eine Kastration, je nach Zeitpunkt, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Mammatumoren (Brustkrebs). Außerdem werden Eierstocks- und Gebärmuttererkrankungen vermieden.
Die Kastration birgt aber auch einige Nachteile. So zeigen vor allem langhaarige Rassen sogenanntes Babyfell (sehr plüschig und weich) nach einer Kastration. Auch Harninkontinenz im Alter wird häufiger beobachtet, dies kann durch Medikamentengabe meist gelindert werden. Neuere Untersuchungen zeigen ein erhöhtes Risiko von kastrierten Hündinnen an verschiedenen Tumoren (Milz/Knochen), sowie orthopädischen Problemen (Kreuzbandriss) und Schilddrüsenunterfunktion zu erkranken. Außerdem wird durch die verringerte hormonelle Aktivität eine Fettleibigkeit provoziert. Dies ist aber durch gutes Futtermanagement recht einfach in den Griff zu bekommen. Meist sind schon vor der Kastration fettleibige Tiere häufiger von den Nebenwirkungen betroffen als normalgewichtige.

Bei Rüden ist die häufigste Indikation einer Kastration das unerwünschte Rüdenverhalten (Markieren, Aggression, Streunen etc.). Viele Verhaltensweisen verändern sich aber nicht durch eine Kastration, sondern durch eine konsequente Erziehung. Abhilfe kann hier in Einzelfällen die chemische Kastration mittels eines Kastrations-Chips unter die Haut schaffen. Außerdem schützt eine Kastration natürlich vor einer Erkrankung der Hoden, aber auch vor Prostatatumoren, einer gutartigen Prostatavergrößerung, sowie in einigen Fällen vor Perianaltumoren. Die Nachteile der Kastration sind ähnlich wie bei den Hündinnen: Fettleibigkeit, Fellveränderungen und erhöhtes Risiko von Tumorerkankungen, orthopädischen Problemen und Schilddrüsenunterfunktion.

Früher ist man davon ausgegangen, dass die Vorteile den Nachteilen bei beiden Geschlechtern überwiegen. Neuere Studien, wie das oben beschriebene häufigere Auftreten von Tumorerkrankungen, orthopädischen Problemen sowie Schilddrüsenunterfunktionen bei kastrierten Tieren, zeigen allerdings, dass sich dieses Verhältnis verschiebt.
Neben diesen genannten Vor- bzw. Nachteilen muss außerdem noch der Eingriff an sich als möglicher Risikofaktor genannt werden. Eine Kastration beim Hund ist ein chirurgischer Eingriff, der unter anderem das Narkoserisiko birgt.

Sie sehen – es kann keine pauschalisierende Aussage auf die Frage geben. Gern besprechen wir daher gemeinsam mit Ihnen die Vor- und Nachteile in Ihrem individuellen Fall. Generell empfehlen wir keine Frühkastration vor der ersten Läufigkeit bzw. dem Vollenden des 9. Lebensmonats bei Rüden.

Labordiagnostik

Bei einigen Krankheitsanzeichen kann es notwendig sein Laboruntersuchungen durchzuführen. Folgende Untersuchungen bieten wir in unserer Praxis an:

Blutuntersuchung

Durch eine Blutuntersuchung kann man die Funktion verschiedener Organe überprüfen. Es werden folgende Teilbereiche unterschieden:

Blutchemie: Die blutchemische Untersuchung liefert spezifische Informationen über die Gesundheit und Funktionsfähigkeit verschiedener Organsysteme, z.B. Nieren, Leber, Schilddrüse.

Blutbild: Das große Blutbild enthält viele wichtige Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und über die Funktion des Immunsystems. Zudem liefert es Hinweise auf ein eventuell bestehendes Entzündungs- oder Infektionsgeschehen im Körper.

Elektrolyte: Die Elektrolyte liefern wertvolle Informationen über den Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt des Patienten. Elektrolyte sind wichtige Parameter für die Bestimmung des Hydratationsstatus und die Erkennung zugrundeliegender Stoffwechselerkrankungen.

All diese Untersuchungen können wir in unserem Praxislabor innerhalb kürzester Zeit durchführen. So erhalten wir      schon nach wenigen Minuten essentielle Informationen über den Gesundheitszustand unserer      Patienten.
Für spezielle Untersuchungen wie beispielsweise kardiologische Parameter oder die Abklärung besonderer Infektionskrankheiten arbeiten wir mit einem Veterinärmedizinischen Labor zusammen. Der Versand in dieses erfolgt noch am selben Tag und so stehen uns die Untersuchungsergebnisse meist schnell zur Verfügung.

Urinuntersuchung

Die Urinuntersuchung liefert wichtige Informationen und spielt eine zentrale Rolle bei der Interpretation von Blutergebnissen. So können wir die Gesundheit der Nieren, des Harntraktes sowie zahlreicher weiterer Organsysteme beurteilen.

Teststreifen: Mittels Teststreifen wird der Urin innerhalb weniger Sekunden auf Entzündungsanzeichen, den Zuckergehalt und Verschiebungen des pH-Wertes überprüft.

Sediment: Unter dem Mikroskop wird im Urin nach Kristallen, Entzündungszellen und abnormalen Zellen gesucht.

Dichte: Die spezifische Dichte des Urins liefert essentielle Informationen über die Konzentrationsfähigkeit der Nieren. Hierbei wird Morgenurin (der erste Urin nach dem Schlafen) benötigt.

Wir halten in der Praxis spezielle Auffanggeräte für die Gewinnung von Urin bereit. Wichtig ist, dass Sie den Urin stets kühl lagern und so schnell wie möglich zur Untersuchung in unsere Praxis bringen.

 

Dermatologische Untersuchung

Es kann bei gewissen Hautproblemen ratsam sein, eine oder mehrere Proben für die mikroskopische Untersuchung zu entnehmen. Nach der Probenentnahme wird das gewonnene Material unter dem Mikroskop untersucht, wobei auf Veränderungen des Gewebes oder die Anwesenheit von Milben geachtet wird.

Bakteriologische Untersuchung

Bei schlecht heilenden Wunden, chronischen Ohrenentzündungen oder dem Verdacht auf eine Beteiligung resistenter bakterieller Erreger leiten wir eine bakteriologische Untersuchung ein. Hier werden die Erreger identifiziert und eine Resistenzprüfung zur Ermittlung des passenden Antibiotikums durchgeführt. Diese recht aufwendige Untersuchung wird in einem externen Labor durchgeführt und es dauert meist mehrere Tage bis zum Erhalt des Untersuchungsergebnisses.

Pathologische Untersuchung

Wenn es um die Identifizierung gewisser Gewebeveränderungen oder Zubildungen geht, hilft eine pathologische Untersuchung weiter. Besonders bei der Bestimmung von Tumoren und der Einschätzung zur Bösartigkeit ist diese Untersuchung essentiell. Die konservierten Proben werden zu einem spezialisierten veterinärpathologischen Labor geschickt und dort von Tierpathologen untersucht. Die Ergebnismitteilung dauert zwischen 5 und 10 Werktage.

Dermatophyten-PCR

Bei Verdacht auf eine Hautpilzerkrankung wird eine Probe zur Sicherung der Diagnose in ein externes Labor verschickt. Hier wird das Probenmaterial auf die Anwesenheit von Pilzsporen untersucht. Da Hautpilze prinzipiell auch für den Menschen ansteckend sein können, ist dies eine besonders wichtige Untersuchung.

Narkose von A bis Z

In unserer Praxis führen wir regelmäßig Eingriffe in Vollnarkose oder Sedation durch.

Jede Narkose wird von uns individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Die Patientenbesitzer werden im Vorfeld über den Ablauf, die Risiken und die anfallenden Kosten aufgeklärt. Bei offenen Fragen können Sie sich stets an uns wenden. Ausführliche Informationen finden Sie hier vorab.

 

A Ablauf der Narkose

In den meisten Fällen bekommt der Patient vor der eigentlichen Narkose eine Spritze zur Beruhigung.

Danach schläft das Tier in kurzer Zeit ein. Nach dem Einschlafen bereiten wir das Tier für den entsprechenden Eingriff vor und führen diesen durch. Je nach Art der Operation dürfen Sie Ihren Vierbeiner nach dem Aufwachen meist am selben Tag wieder abholen.

 

B Blutuntersuchung

Bei jeder Narkose empfiehlt es sich im Vorfeld eine Blutuntersuchung durchzuführen um die Funktion der Leber und Nieren zu überprüfen. Diese Organe sind besonders wichtig für die Verstoffwechselung der Narkose. Die Blutuntersuchung ist damit ein wichtiger Faktor der Narkosesicherheit.

 

C Chirurg

Je nach Eingriff und damit verbundenem Aufwand operiert ein Chirurg alleine oder wird von einem Assistenten unterstützt. Während bei Routineeingriffen in der Regel ein Tierarzt genügt, werden bei Kaiserschnitten oder größeren Bauchoperationen meist mehrere Assistenten eingesetzt.

D Dauer der Narkose

Jede Narkose wird stets nur so kurz wie nötig gehalten. Dabei richtet sich die Narkosedauer immer nach dem geplanten Eingriff. Der Patient wird aber auch nach der Operation noch streng überwacht und erst entlassen, wenn er wach und kreislaufstabil ist.

E Entspannung

Um den Stress für Vier- und Zweibeiner zu minimieren kann man vor der Narkose eine Sedierung verabreichen. Dies erfolgt meistens über eine Spritze in die Muskulatur. Innerhalb kurzer Zeit schläft das Tier dann entspannt ein.

F Futterentzug
Bei planbaren Eingriffen muss das Tier zwingend nüchtern sein, das bedeutet es darf 12 Stunden vor dem Termin kein Futter mehr bekommen. Wasser darf jederzeit aufgenommen werden. Bei kleinen Heimtieren (Kaninchen, Meerschweinchen und Co) wird von dieser Regel abgewichen, der Entzug von Futter wäre hier lebensgefährlich. Auch bei Welpen und Toyrassen (Chihuahua, Yorkshire Terrier, Zwergpinscher …) muss dies beachtet werden, da sonst die Gefahr der Unterzuckerung besteht. Wir weisen Sie vorher in einem individuellen Aufklärungsgespräch darauf hin!

G Geräte

Bei der manuellen Narkoseüberwachung werden wir von entsprechenden technischen Geräten zur Messung der Vitalparameter unterstützt. Hier stehen uns ein Pulsoxymeter, ein Ösophagus-Stethoskop, eine Blutdruckmessung sowie ein Thermometer zur Verfügung.

H Herzprobleme

Leider muss in manchen Fällen auch ein Patient mit Herzproblemen eine Narkose erhalten. Dies geht meistens mit einem erhöhten Narkoserisiko einher. Jedoch kann durch entsprechende Vorsorgeuntersuchungen wie Herzultraschall und Blutuntersuchungen das Narkoserisiko eingegrenzt werden.      
In Abhängigkeit von der genauen Diagnose passen wir unser Narkoseregime an und greifen auf kreislaufschonende Medikamente zurück.

I Infusion

Eine Infusion dient während der Narkose zur Unterstützung der Nierenfunktion und der Kreislaufstabilisierung. Bei Operationen die mit dem Verlust von Blut oder Flüssigkeit einhergehen ist eine Infusion zwingend notwendig. Der Patient profitiert in jedem Fall von einer Infusionstherapie, die an den individuellen Bedarf angepasst wird. Nach der Abholung des Vierbeiners ist daher darauf zu achten, dass der Urinabsatz ermöglicht wird.

J Juckreiz

Für eine schnelle Heilung ist es zwingend notwendig das Tier vom Belecken oder Manipulieren der Wunde abzuhalten. Dies geschieht meistens über einen Verband, Body oder Halskragen. Bitte befolgen Sie die entsprechenden Anweisungen die wir Ihnen bei der Abholung geben.

K Kosten

Die anfallenden Kosten richten sich nach dem Aufwand der Narkose und Operation. Wir bemühen uns stets Ihnen im Vorfeld einen genauen Kostenvoranschlag zu geben. Jedoch können unerwartete Komplikationen oder zusätzliche Untersuchungen die Kosten entsprechend erhöhen.

Wir berechnen dabei die Leistungen immer nach der verbindlichen Gebührenordnung für Tierärzte, welche im Internet einsehbar ist.

L Lokalanästhesie

Wann immer es möglich ist einen Eingriff unter lokale Betäubung durchzuführen um eine Vollnarkose zu vermeiden, werden wir dies tun. Wir passen diese Entscheidung immer in Absprache mit dem Besitzer an die Bedürfnisse des Patienten an.

M Medikamente

Je nach Eingriff benötigt das Tier in den Tagen vor und nach der Narkose gewisse Medikamente wie Schmerzmittel oder Antibiotika. Bei der Abholung werden Sie immer in die ordnungsgemäße Verabreichung der entsprechenden Präparate eingewiesen. Sollten im Nachhinein Fragen oder Unklarheiten auftreten, melden Sie sich bitte bei uns in der Praxis.

N Narkose

Als Narkose bezeichnet man den medikamentös verursachten Zustand der Bewusstlosigkeit und Schmerzausschaltung, um diagnostische oder therapeutische Eingriffe durchführen zu können.

Man unterscheidet hierbei vor allem zwischen Vollnarkose, also dem vollständigen Bewusstseinsverlust und Sedation, welche eher einem hypnotischen Zustand gleicht.

O Operationsfeld
Zur Vorbereitung des Operationsfeldes wird das Tier an der entsprechenden Stelle großflächig geschoren, gereinigt und die Haut gründlich desinfiziert. Danach erfolgt eine sterile Abdeckung des Operationsfeldes.

P Probenentnahme

Manchmal kann es notwendig sein, entsprechende Gewebe- oder Tupferproben für weiterführende Untersuchungen (bakteriologische Untersuchung, pathologische Untersuchung) zu entnehmen. Eventuell anfallende zusätzliche Kosten besprechen wir im Vorfeld mit Ihnen.

Q Qualitätssicherung

Alle Mitarbeiter unserer Praxis sind mit dem Management und der Überwachung von Narkosen und durchzuführenden Operationstechniken bestens vertraut. Wir wissen, dass es ein großer Vertrauensbeweis ist, sein Tier in unsere Hände zu geben. Wir begegnen unseren Patienten daher stets mit Empathie und begleiten sie vom Einschlafen bis zum Aufwachen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse.

R Risiko

Jede Narkose geht mit einem gewissen Risiko einher. Vor jeder Narkose dient eine gründliche Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems sowie eine Blutuntersuchung der Abschätzung des Narkoserisikos. Durch intensive Narkoseüberwachung, die Sicherung der Atemwege mittels Intubation und das Legen eines Venenkatheters kann das Risiko minimiert werden.

S Sicherung der Atemwege

In den meisten Fällen wird Ihr Tier während der Narkose intubiert. Das bedeutet, es wird ein kleiner Schlauch in die Luftröhre geschoben. Im Falle eines Falles kann hier schnell eine manuelle Beatmung erfolgen um die Sauerstoffversorgung zu sichern. Bei einer Zahnbehandlung ist die Intubation zwingend notwendig um zu verhindern, dass Wasser in die Luftröhre gelangt.

T Terminvergabe

Die Terminvergabe erfolgt immer je nach Dringlichkeit des Eingriffs. Idealerweise nehmen Sie sich einen oder mehrere Tage Zeit um Ihren Vierbeiner auch nach der Narkose zuhause betreuen zu können. Manche Operationen gehen mit pflegerischem Aufwand durch den Besitzer einher. Bei der Terminfindung müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden, deswegen kann es bei nicht dringlichen Eingriffen auch zu Wartezeiten kommen.

 

U Überwachung

Die Vitalparameter (Puls, Atmung, Temperatur, Blutdruck und Schleimhautfarbe) werden während der gesamten Narkose in regelmäßigen Abständen überwacht. Dadurch kann im Falle eines Falles sofort reagiert werden und kreislaufstabilisierende Maßnahmen durchgeführt werden.

V Venenkatheter

Der Venenkatheter dient der Verabreichung von Narkosemedikamenten, Schmerzmitteln und Infusionslösungen direkt in die Blutlaufbahn. Über ihn können im Falle eines Falles auch Medikamente zur Reanimation zugeführt werden. Er stellt somit einen wichtigen Faktor in Punkto Narkosesicherheit dar.

W Wundverschluss

Je nach Art der Wunde wird diese mit entsprechendem Nahtmaterial verschlossen. Eine Wunde kann intrakutan genäht werden. Das bedeutet, die Fäden liegen in der Haut und müssen nicht gezogen werden. Sichtbare Fäden müssen 10-14 Tage nach der Operation entfernt werden.

X Xylazin und andere Narkotika

Wir verwenden für jede Narkose verschiedene Narkosemedikamente, deren Dosis und Verabreichungsart wir individuell an den Patienten anpassen. Daher ist es für uns wichtig zu wissen ob Ihr Tier bereits eine Narkose hatte und wie diese vertragen wurde. Auch müssen wir wissen, ob Ihr Tier Vorerkrankungen hat oder dauerhaft Medikamente erhält.

Y Yersinia, Yohimbin und andere Fachbegriffe

Wir bemühen uns stets alles so verständlich wie möglich zu erklären. Manchmal verfallen wir dabei aber doch einmal ins „Fachchinesisch“. Deswegen zögern Sie nicht uns anzusprechen, falls Fragen auftreten oder etwas nicht verständlich erscheint!

Z Zusätzliche Eingriffe

Wenn das Tier einmal schläft, können wir gerne zusätzliche Eingriffe wie Krallen schneiden, Fellpflege, Chippen oder Analbeutelentleerung vornehmen. Bitte weisen Sie uns darauf hin, sollte dies gewünscht sein.

Narkose-Vorsorge

Eine Narkose steht an.

Was unsere Patienten erwartet und die Tierhalter beachten müssen!

Vor der Narkose:

  • Nüchterner Magen – Hunde und Katzen dürfen die letzten 12 Stunden vor der Narkose nichts mehr fressen. Wasser darf weiterhin zur Verfügung stehen.
    Ausnahmen stellen Heimtiere, Welpen unter 12 Wochen sowie Toy-Rassen da. Wir weisen Sie gesondert darauf hin!
  • Vorerkrankungen – Bitte weisen Sie uns darauf hin, wenn Ihr Tier unter Vorerkrankungen leidet oder regelmäßig Medikamente bekommt. Auch möchten wir gerne wissen wie eine frühere Narkose verkraftet wurde.
  • Kot-/Urinabsatz – Vor der Narkose ist es wichtig, dass Blase und Darm ausreichend entleert sind.
  • Blutuntersuchung – Gerne prüfen wir den Gesundheitszustand Ihres Tieres mit einer zusätzlichen Blutuntersuchung. Sprechen Sie uns an!
  • Sedation – In den meisten Fällen bekommen unsere Patienten zur Entspannung vor der eigentlichen Narkose eine Beruhigungsspritze.

Ablauf der Narkose:

  • Jede Narkose beinhaltet ein gewisses Narkoserisiko. Dieses besprechen wir vor der Narkose gesondert. Auch besprechen wir die anfallenden Kosten. Bei Fragen oder Sorgen zögern Sie nicht uns anzusprechen!
  • Anästhesie – Narkosemedikamente und Dosierung stimmen wir immer individuell auf Ihr Tier ab.
  • Venenkatether – Bei allen operativen Eingriffen legen wir einen Venenkatheter, über den wir Infusionen, Medikamente sowie Betäubungs- und Schmerzmittel direkt in die Blutbahn geben.
  • Intubation – Für größere Operationen wird das Tier intubiert um die Atemwege zu sichern und eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.
  • Narkoseüberwachung – Während der Narkose werden die Vitalparameter streng überwacht um auf Abweichungen jederzeit reagieren zu können.
  • Schmerzmittel – Unsere Patienten erhalten während und nach der Operation ausreichend Schmerzmittel.
  • Abholung – Je nach Dauer der Narkose vereinbaren wir im Vorfeld einen Termin zur Abholung Ihres Tieres oder rufen Sie nach dem Aufwachen an.

Was sonst noch wichtig ist:

  • Informieren Sie uns mindestens einen Tag vorher, wenn Sie den OP-Termin nicht einhalten können! Andernfalls behalten wir uns vor eine Ausfallgebühr in Höhe der kalkulierten Kosten zu berechnen.
  • Hinterlassen Sie eine Telefonnummer wo wir Sie während der Narkose erreichen können, falls Rückfragen auftreten.
  • Die Abrechnung erfolgt bei Abholung des Tieres. Sie können Bar oder per EC-Karte zahlen.
  • Bitte befolgen Sie die Anweisungen die wir Ihnen nach der Narkose geben. Melden Sie sich sofort, wenn Sie Sorgen oder Fragen haben!
Vorsorgeuntersuchung und Altersmedizin

Der geriatrische Patient

Nicht nur die Menschen, sondern auch unsere Haustiere werden dank verbesserter Lebensumstände und medizinischer Versorgung immer älter. In der Humanmedizin hat sich längst eine eigene Fachdisziplin entwickelt – die Geriatrie. Diese behandelt besonders Probleme, die im hohen Alter auftreten können.

Unserem Praxisteam ist es ein besonderes Anliegen, unsere vierbeinigen Patienten nicht nur in jungen Jahren, sondern auch im Alter bestens zu betreuen. Neben der Behandlung von Krankheiten sind für uns auch die Vorsorge und Gesundheitsförderung wichtige Aspekte. Über einige zugehörige Begriffe wollen wir hier informieren.

Gesundheitsförderung

„Wer rastet, der rostet.“ – das ist uns allen klar. Auch im hohen Alter ist es wichtig die Gesundheit zu fördern und die Abwehrkräfte zu stärken.

Vorsorgemedizin (Bild Altersvergleich Tierjahre-Menschenjahre)

Ab einem Alter von etwa 5 (große Hunderassen) bis 7 (kleine Hunderassen und Katzen) Jahren empfiehlt sich eine jährliche Blutuntersuchung, um bislang unentdeckte Krankheiten rechtzeitig diagnostizieren zu können. Auch leiden unsere Haustiere häufig unter Blutdruckprobleme. Eine jährliche Blutdruckmessung tut nicht weh und liefert wichtige Informationen. Gerne beraten wir Sie in einem ausführlichen Gespräch über sinnvolle Untersuchungen.

Schmerzerkennung und -behandlung (Bilder Schmerzerkennung)

Wie auch beim Menschen leiden viele ältere Haustiere unter schmerzhaften Veränderungen des Bewegungsapparates. Schmerz ist immer mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität verbunden. Daher ist es für den Tierbesitzer wichtig, erkennen zu können wann ein Tier Schmerzen hat.  Gemeinsam können wir eine individuelle Strategie entwickeln, um solche Schmerzen zu lindern.

Palliativmedizin

Bei manchen Krankheiten ist keine Heilung (mehr) möglich. Dann muss man versuchen, die damit verbundenen Symptome zu erleichtern und die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen. Es geht vor allem darum, dem Besitzer noch weitere Zeit mit seinem Tier zu ermöglichen und es bis zum Abschied zu begleiten.

Trächtigkeit Hund

Sollte bei Ihrem Hund, gewollt oder ungewollt, Nachwuchs anstehen, kommen nach der ersten Freude häufig viele Fragen auf. Auf die wichtigsten Stationen von der Läufigkeit bis zur Geburt sowie sinnvolle Überlegungen vor einer Trächtigkeit gehen wir im Folgenden ein:

Überlegungen vor einer geplanten Trächtigkeit

Niedliche Hundewelpen sind für jeden Tierhalter eine Freude. Allerdings sind sowohl die Trächtigkeit und Geburt sowie die Welpenaufzucht keine einfachen Aufgaben. Verantwortungsvolles Züchten erfordert viel Geduld und Zeit. Bei auftretenden Störungen kann es auch zu hohen Tierarztkosten wie bspw. einem Kaiserschnitt kommen. Überlegen Sie daher bitte vor einer Verpaarung, ob Sie all dies gewährleisten können.
Das immer noch häufig anzutreffende Argument „Eine Hündin sollte einmal Welpen bekommen zur Verhinderung bestimmter Krankheiten und vollständigen Ausreifung ihres Wesens.“ ist keinesfalls richtig und sollte nicht ausschlaggebend für eine Verpaarung sein.

Zu Beginn stehen verschiedene tierärztliche Untersuchungen an, die je nach Zuchtverband variieren. Meist umfassen diese:

  • Hüftgelenks-/Ellbogengelenks-Aufnahmen (Hyperlink?)
  • Augenuntersuchungen
  • verschiedene Blutuntersuchungen (MDR1-Gendefekt bei Collie-artigen, Merle-Defekt v.a. bei Doggen und Collies)

Wenn Sie diese Untersuchungen benötigen, erkundigen Sie sich bitte vorab in Ihrem Zuchtverband und besorgen Sie sich die nötigen Unterlagen. Eine weitere sinnvolle Untersuchung stellt ein Vaginalabstrich dar, um eine eventuelle bakterielle Infektion der Hündin festzustellen. Dies kann zu Problemen bei der Befruchtung sowie der weiteren Trächtigkeit und Geburt führen. Auch ein Abstrich des Rüdens ist sinnvoll, um keine Bakterien während des Deckaktes zu übertragen.
Außerdem sollten die erforderlichen Impfungen und Entwurmung vollständig und aktuell sein.

Um den optimalen Deckzeitpunkt zu bestimmen, kann ein Progesteronspiegel mittels Blutabnahme sinnvoll sein. Da die Werte individuell stark schwanken, empfehlen wir eine serielle Untersuchung. Der erste Wert wird am 6. bis 8. Tag der Läufigkeit genommen, anschließend je nach Ausgangswert alle 2 Tage. Deckbereit ist eine Hündin ab einem Wert von 5-10 ng/ml, wobei es starke rassespezifische Unterschiede gibt.

Allgemeine Informationen zur Trächtigkeit

Eine Hündin wird, je nach Rasse ,zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat das erste Mal läufig. Dies zeigt sich durch einen typischen Vaginalausfluss und dem verstärkten Interesse der Rüden. Es ist allerdings nicht ratsam, eine Hündin mit der ersten Läufigkeit decken zu lassen. Die meisten Zuchtverbände geben als zuchtverwendungsfähiges Alter das 2. Lebensjahr an. Dies kann allerdings stark zwischen den Rassen und Größe der Hunde variieren.

Ist die Hündin erfolgreich gedeckt, dauert die Tragezeit ca. 63 Tage (+/- 5 Tage).

Nachweis einer Trächtigkeit

Um die Trächtigkeit nachzuweisen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Eine gefahrlose Methode zu Beginn der Trächtigkeit ist eine Ultraschalluntersuchung. Ab dem 21. Trächtigkeitstag (TT), besser ab dem 28. TT kann man die Fruchtanlagen darstellen. Mit dieser Methode lässt sich der Entwicklungszustand und die Vitalität beurteilen, allerdings ist eine Aussage zur genauen Anzahl der Welpen nicht möglich.

Ebenfalls ab dem 28. TT ist der Relaxintest möglich. Diese Blutuntersuchung weist eine bestehende oder vorhanden gewesene Trächtigkeit nach. Allerdings gibt er keinerlei Hinweise auf die Anzahl bzw. den Gesundheitszustand der Welpen. Somit hat dieser Test, trotz gleicher Kosten, keine Vorteile gegenüber dem Ultraschall.

Ab dem 43. TT ist eine röntgenologische Untersuchung sinnvoll. Diese gibt Aufschluss über die Anzahl der Welpen, welche für die bevorstehende Geburt wichtig ist. Bei einer sehr kleinen Anzahl von Welpen kann es zu einem Übertragen (= Trächtigkeit über den 68. TT, mit meist sehr großen Früchten) kommen. Außerdem ist durch die genaue Welpenanzahl klar, wann die Geburt wirklich abgeschlossen ist und ein festliegender Welpe in der Gebärmutter kann ausgeschlossen werden.

Fütterung der tragenden Hündin

Erst ab der 6. Trächtigkeitswoche hat die Hündin einen derart erhöhten Energiebedarf, dass eine Zufütterung mit energiereichen Futter (Welpenfutter) sinnvoll ist. Dies kann der Hündin auch während der gesamten Säugeperiode gefüttert werden. Die gegebene Menge ist abhängig von der Anzahl der Welpen.
Am 40. und 50. TT sollte die Hündin mit einem für ungeborenen Welpen unbedenklichen Medikament entwurmt werden. Damit wird eine Infektion der Welpen mit Spulwürmern verhindert.

Vorbereitung der Geburt

Mindestens eine, besser zwei Wochen vor der Geburt sollte der Hündin an einem ruhigen, warmen Ort eine Wurfkiste angeboten werden. Diese muss ausreichend groß sein (die Hündin muss sich mindestens in bequeme Seitenlage ablegen können) und an den Seiten mit „Abstandsleisten“ versehen sein. Diese verhindern ein Zerquetschen der Welpen beim Hinlegen durch die Hündin.

Zur Wurfkiste gehört auch eine Wärmelampe, die niemals den gesamten Bereich erwärmen darf. Die Welpen müssen die Möglichkeit haben, sich von der Wärme zu entfernen. Hängen Sie daher die Lampe auch nicht zu nah an den Boden auf, dadurch kann es zu einer vermehrten Wärmebildung und eventuellen Verbrennungen kommen.

Falls die Hündin nicht genügend Milch für die Welpen produzieren kann, sollten Sie sich vorab eine Ersatzmilch sowie Nuckelflasche besorgen.

Außerdem sollte ab dem 50. TT eine Temperaturkontrolle stattfinden. Diese pendelt sich circa eine Woche vor der Geburt auf 38°C ein. Etwa 24 Stunden vor der Geburt sinkt die Temperatur um 1°C auf etwa 37°C ab. Danach steigt sie wieder an und kann während der Geburt bis zu 40°C betragen. Mit einer regelmäßigen Kontrolle der rektalen Temperatur, kann dieser (meist) typische Temperaturabfall festgestellt werden.

Ebenfalls hilfreich ist es, wenn Sie sich vorab informieren, welche Tierarztpraxis zum errechneten Geburtstermin Notdienst hat und Sie diese Nummer für den Notfall parat haben.

Ablauf der Geburt

Eine normale Geburt verläuft in 3 Phasen:

Eröffnungsphase (6-12 Stunden, bei Erstgebärenden bis zu 36 Stunden)
Durch einen abrupten Abfall des Schwangerschaftshormons Progesteron kommt es zu einem Zusammenziehen der Gebärmutter sowie der Öffnung des Muttermundes. Presswehen sind zu dieser Zeit nicht sichtbar, aber die Hündin zeigt Unruhe, Hecheln, vermehrtes Lecken bzw. klaren Schleim aus der Scham, Futterverweigerung bzw. Erbrechen. Nicht alle Symptome müssen auftreten. Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt und während der gesamten Geburt: Bewahren Sie Ruhe und vermitteln Sie diese auch Ihrer Hündin! Ansonsten kann es zu Geburtsstörungen oder einer Unterbrechung kommen.

Austreibungsphase (max. 12 Stunden für alle Welpen)
Durch Bauchpressen der Hündin werden die Welpen ausgetrieben. Der Beginn dieser Phase wird durch einen Abgang des Fruchtwassers gekennzeichnet. Anfänglich (2-4 Stunden) sind die Presswehen schwach und unregelmäßig. Werden sie stark und regelmäßig, sollte innerhalb der nächsten 20-30 Minuten der erste Welpe geboren werden. Die weiteren Welpen kommen normalerweise in einem Abstand von einer Stunde, es kann aber manchmal auch etwas länger dauern.

Nachgeburtsphase
Nach jedem Welpen wird durch gelegentliche Bauchpressen die Nachgeburt ausgetrieben. Anschließend folgt eine Ruhephase mit Belecken und Säugen der Welpen. In der Regel wird die Nachgeburt 5-15 Minuten nach jedem Welpen von der Mutterhündin ausgeschieden. Es können aber auch 2-3 Welpen hintereinander geboren werden und anschließend werden die Nachgeburten gemeinsam ausgetrieben. Häufig frisst die Hündin die Nachgeburten selbst. Bei vielen Welpen kann dies zu Übelkeit und Erbrechen führen. Der Ausfluss verändert sich nach dem letzten Welpen von grünlich-wässrig zu dunkelgrün-schwarz.

Wann sollten Sie zum Tierarzt

  • seit dem Deckakt sind mehr als 69 Tage vergangen ohne Geburtsanzeichen
  • grünlicher Ausfluss VOR der Geburt des ersten Welpen
  • übelriechender, eitriger oder blutiger Ausfluss
  • schwache, unregelmäßige Wehen über 4 Stunden ohne Einsetzen von Presswehen
  • erster Welpe wird nicht nach 20-30 Minuten starker und regelmäßiger Presswehen geboren
  • zwischen zwei Welpen vergehen mehr als 4 Stunden
  • nach der Geburt des Welpen vergehen mehr als 12 Stunden und es sind noch nicht alle Welpen geboren
  • gestörtes Allgemeinbefinden der Hündin (aufgekrümmter Rücken, Apathie, Muskelzittern, Rektaltemperatur über 39,5°C)
  • gestörtes Allgemeinbefinden eines Welpen
  • nicht alle Nachgeburten sind 4-5 Stunden nach dem letzten Welpen abgegangen
  • fortwährende Blutung aus den Geburtswegen

Nach der Geburt

Der Wochenfluss (= Puerperium) ist bei der Hündin zunächst dunkelrot-schwarz und verändert sich dann über rostfarben bis zum klaren Ausfluss. Er sollte immer geruchlos sein. Ab der zweiten Woche wird die Menge weniger und nach vier Wochen hat sich die Gebärmutter auf die ursprüngliche Größe zurückgezogen, womit der Ausfluss endet.

Sie sollten die Welpen nach der Geburt auf folgende Merkmale untersuchen:

  • Ist der Gaumen geschlossen und können sie gut Milch aufnehmen?
  • Ist der Nabel in Ordnung?
  • Hat die Hündin genug Milch und nimmt die Welpen an?
  • Finden die Welpen den Weg zu den Zitzen?

Weitere Informationen zur Aufzucht und Abgabe der Welpen finden Sie hier (Hyperlink?)

Während der nun folgenden Phase der Welpenaufzucht sollten Sie das Gesäuge der Hündin regelmäßig auf Verhärtungen, Rötungen oder Schmerzanzeichen kontrollieren. Dies kann hinweisend auf eine Gesäugeentzündung sein. Wenn dies der Fall sein sollte, gehen Sie bitte mit der Hündin zum Tierarzt.

Bitte denken Sie daran, dass die Welpen noch kein ausgeprägtes Immunsystem haben. Daher sollten Sie auch mit dem Muttertier den Kontakt zu anderen Hunden (Hundeplatz, Hundepension, Spaziergänge usw.) vermeiden, um die Welpen nicht zu gefährden.

Welpen

Die Entwicklung der Welpen

  1. – 2. Lebenswoche:

Sind alle Welpen geboren, kontrollieren Sie den Nabel und den Gaumen sowie die Aufnahme der ersten Milch. Tägliche Gewichtskontrollen ermöglichen Ihnen auf eventuell auftretende Gewichtsabnahmen frühzeitig zu reagieren. Die Geburtsgewichte variieren je nach Rasse und Welpe. Innerhalb der ersten zwei Lebenstage kann es sein, dass ein Welpe ein wenig an Gewicht verliert. Sollte dies nach dem zweiten Lebenstag der Fall sein, müssen Sie zufüttern oder Ihren Tierarzt konsultieren. Als Faustregel gilt: innerhalb von zehn Tagen sollen die Welpen ihr Geburtsgewicht verdoppeln. In der zweiten Lebenswoche soll es das 2-3fache und in der dritten Lebenswoche das 6-8fache betragen.

Mit zwei Wochen werden die Augen und Ohren geöffnet. Außerdem wird ab der zweiten Woche mit der Entwurmung begonnen. Dies erfolgt im 2-2-2-2-Prinzip (Entwurmung alle 2 Wochen bis zur Abgabe mit der 12. Lebenswoche).

  1. – 4. Lebenswoche:

Ab der 3. Lebenswoche füttern Sie Welpenfutter zu. Trockenfutter sollte zur besseren Aufnahme eingeweicht werden.

Die Welpen ziehen aus der Wurfkiste in die Welpenstube um, da sie ab diesem Alter einen erhöhten Bewegungsdrang haben.

Zwischen der 4. und 6. Lebenswoche erfolgt der Durchbruch des Milchgebisses. Dabei sollten Sie kontrollieren, ob die Welpen eine ordentliche Stellung von Ober- und Unterkiefer haben und das Gebiss ordentlich schließen kann.

  1. – 12. Lebenswoche:

Ab der 7. Lebenswoche können die Welpen von der Hündin entwöhnt werden. Das Muttertier sollte also nicht mehr dauerhaft zu den Welpen gelassen werden, um eine ordentliche Rückbildung der Milchleisten zu gewährleisten.

In der 8. Lebenswoche steht die erste Impfung der Welpen an. Diese werden 3x im Abstand von 4 Wochen geimpft (Hyperlink). Bei großen Hundebeständen ist es zudem ratsam, die Welpen bereits mit der 6. Lebenswoche gegen Parvovirose impfen zu lassen.

Frühestens mit der 10. Lebenswoche, besser mit der 12. Lebenswoche, können die Welpen abgegeben werden. Es sollten einige Tage Abstand zur letzten Impfung bestehen, sonst könnten die Welpen aufgrund des Stresses erkranken. Bis zum Abschluss der Grundimmunisierung vermeiden Sie bitte sowohl mit den Welpen als auch der Hündin Hundekontakt (Hundeplatz, Hundewiese, beim Spaziergang, Hundepension) um eine Infektion zu verhindern.

Bei der Erstimpfung im Alter von 8 Wochen kann gleichzeitig der Mikrochip zur Identifizierung eingesetzt werden. Dieser ist kleiner als ein Reiskorn und wird durch eine Injektionsnadel unter die Haut in der linken Schulterregion implantiert. Mit diesem Chip, der in Sachsen-Anhalt Pflicht ist, können die Hunde eindeutig identifiziert werden. Die Chipnummer muss anschließend vom Besitzer selbstständig online registriert werden (Tasso, FindeFix, Haustierzentrale). Somit ist der Hund bei einem eventuellen Verlust schnell wieder mit dem Besitzer vereint. Nur mit diesem Chip kann ein blauer EU-Heimtierausweis ausgestellt werden. Dies ermöglicht Ihnen, bei gültiger Tollwutimpfung, mit Ihrem Hund die europäischen Grenzen zu überqueren. Welpen aus dem Ausland dürfen demzufolge nicht vor der 15. Lebenswoche (Wirkeintritt der Tollwutimmunisierung erst 3 Wochen nach der Impfung) nach Deutschland eingeführt werden! Beachten Sie dies bitte bei Hunden aus dem Ausland.

In dieser Zeit sollten die Welpen außerdem an die wichtigsten Umweltreize, bspw. Autofahren, verschiedene Untergründe und Geräusche (Staubsauger, lauter Knall usw.), herangeführt und gewöhnt werden. Außerdem sollte bereits das Festhalten des Hundes und die Kontrolle des Mauls, der Ohren und Augen geübt werden. Auch mit der Übung der ersten einfachen Kommandos und der Stubenreinheit (Harnabsatz im Freien) kann in dieser Zeit begonnen werden.

Die Abgabe der Welpen

Die Abgabe der Welpen sollte keinesfalls vor der 10. Lebenswoche stattfinden. Besser ist es, wenn die Welpen bis zur 12. Lebenswoche bei ihren Wurfgeschwistern und Mutter bleiben können.

Zum Zeitpunkt der Abgabe sollten die Welpen bereits geimpft und mehrfach entwurmt sein sowie äußerlich gesund. Geben Sie die Welpen bitte nicht am Tag der Impfung ab!

Zum Starterpaket für die neuen Besitzer sollten das gewohnte Welpenfutter sowie der Impfpass gehören.

Übergewicht

Begriffsklärung – Was ist Übergewicht?

Das Wort klingt alltäglich und ist immer mal in aller Munde, doch im Gegensatz der ersten Einschätzung ist Übergewicht kein verfehltes Schönheitsideal, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung die schlimme Folgen nach sich ziehen kann.

Der Fachbegriff für Übergewicht bedeutet Adipositas.

Man beginnt von Übergewicht zu sprechen, bei bereits 10% mehrKörpergewicht als es Ideal wäre, bei 20% spricht man bereits von Fettleibigkeit.
Wie kommt es zu Übergewicht?

Im Grunde genommen, ist die Entstehung von Übergewicht eine simple Rechnung, wird zuviel Energie in Form von Futtermittel oder Leckerlis
aufgenommen als verbraucht wird. Die übrig gebliebene Energie wird in Form von Fett im Körper gespeichert.
Zu den Risikofaktoren, die Übergewicht begünstigen gehören in den meisten Fällen:

 

  • Alter
    Bei älteren Tieren lässt die Aktivität und Vitalität nach. Die Tiere bewegen sich weniger und benötigen so auch weniger Nährstoffe. Wenn das Angebot dennoch zu groß ist, wird der Überschuss im Fettgewebe gespeichert.
  • Kastration
    Bei einem kastrierten Tier liegt ein veränderter Hormonhaushalt vor. Die Verstoffwechslung des Futters ist wesentlich effizienter, so dass nach der Kastration etwa ein Drittel bis zur Hälfte des Futters eingespart werden muss, damit das Tier nicht übergewichtig wird.
  • Ad libitum Fütterung
    Besonders bei der Fütterung von Trockenfutter ist darauf zu achten, dass dieses nur etwa 7 % Wasser enthält. Das Futter enthält die Nährstoffe in sehr konzentrierter Form, so dass nur eine geringe Menge Futter im Gegensatz zu Feuchtfutter benötigt wird. Da das Trockenfutter im Magen des Tieres aufquellen muss und danach erst der Sättigungseffekt entsteht, wird häufig zuviel Trockenfutter vom Tierhalter verfüttert. Besonders bei Welpen wird so die Magenwand überdehnt, so dass nach und nach immer mehr Futter aufgenommen werden muss, bis ein Sättigungsgefühl erreicht wird. Da bei Welpen das Fettgewebe besonders leicht trainiert werden kann, wird in jungen Jahren der Grundstein zur Fettsucht gelegt. Aber auch das Feuchtfutter hat seine Tücken. Oft meint der Tierhalter es besonders gut mit seinem Liebling und füttert beispielsweise ein „Premium-Futter“. Dieses hochwertige und energiereiche Futter wurde jedoch für Tiere mit einem hohen Kalorienbedarf entwickelt, wie z. B. säugende Katzen und Hündinnen oder Arbeitshunde. Aber auch die kleinen Leckerli können reines Hüftgold sein, da sie oft einen sehr hohen kalorischen Hauptanteil an Kohlenhydraten und Fett enthalten.
  • zu wenig Bewegung / Aktivität
    Tiere, die wenig Auslauf haben und inaktiv sind, verbrauchen weniger Energie, als ihnen mit ihrem Futter zugeführt wird.
  • Vorerkrankungen / hormonelle Erkrankungen
    Wie zum Beispiel endokrine Erkrankungen bedingt durch z.B. Überfunktion der Nebennierenrinde (Hyperadrenokortizismus) oder Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) wie auch Krankheiten, die mit einer Einschränkung der körperlichen Aktivität einhergehen (Osteoarthrose, Atemwegserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen).
  • andere Faktoren können zum Beispiel auch induziert durch verordnete Medikamente Zustande kommen.

Was sind Anzeichen für Übergewicht?

Erste Anzeichen können Sie schnell erkennen, indem Sie sich folgende Fragen stellen.

  1. Sind die Rippen schwer zu ertasten?
  2. Ist eine Taille gut erkennbar?
  3. Ist der Schwanzansatz verdickt oder der Rücken verbreitert?
  4. Ist mein Tier generell schwerfälliger oder kurzatmig?

Ein gutes objektives Maß ist der sogenannte Body Condition Score (BCS), dabei liegt die Einschätzung einem Punktesystem zugrunde, der der neutralen Beurteilung dient. Dabei geht es vor allem um die genaue Berührung und Beobachtung seines Tieres.

Body Condition Score: Punktesystem zur neutralen Beurteilung des Ernährungszustandes von Haustieren. − Adspektion/Palpation bestimmter
Körperregionen (Rippen, Dornfortsätze der Rippen, Darmbein und Taille) − Scala meist von 1/9–9/9 (1/9–3/9 = Untergewichtig, 4/9–6/9 = Normalgewichtig, 7/9–9/9 = Fettleibig) − Jede Stufe = +/- 10 % KGW

Neben den äußeren Anzeichen, sollte natürlich auch die Zahl auf der Waage
einen Anhaltspunkt geben. Neben dem äußeren Erscheinungsbild kommt es zu vielen Symptomen, die durch eine Adipositas entstehen. So bewegen sich stark übergewichtige Hunde nicht mehr gerne. Zum Teil haben sie Schmerzen, da ihre Gelenke stark belastet werden, oder sie bekommen schlechter Luft. Es ist schwierig, einem Hund Schmerzen anzumerken, da Hunde selten Bewegungsschmerzen durch Lautäußerungen ausdrücken – meist fällt dem Besitzer lediglich auf, dass sich der Hund weniger bewegt und teilweise schwerfällig wirkt. Oftmals atmen die Hunde erschwert, sie schnarchen, hecheln schneller und sind weniger belastbar.

Was sind die Folgen von Übergewicht?

  • Gesundheitliche Folge von Übergewicht:
  • Diabetes mellitus
  • Gelenkserkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Hauterkrankungen
  • verkürzte Lebenszeit
  • geringere Lebensqualität

Übergewichtig und was jetzt?

Um die negativen und teils krankhaften Folgen von Übergewicht zu reduzieren oder zu eliminieren, sollte man einige Punkte beachten: Die herkömmliche Therapie für fettleibige Hunde besteht in einer Diät (spezielles Diätfutter, angepasste Futterrationen) sowie in vermehrter körperlicher Bewegung. Die meisten Gewichtsreduktionsprogramme basieren heute auf folgenden Maßnahmen: Medizinische Beurteilung des Gesamtzustandes des Hundes sowie des Ausmaßes an Übergewicht bzw. Fettleibigkeit, Diagnose und Therapie vorliegender Erkrankungen (z. B.
hormonelle Störungen, Arthrose) und Erstellung eines Gewichtsreduktionsprogramms mit Diätplan und Trainingsprogramm.
Für diätorientierte Gewichtsreduktionsprogramme ist es nicht ratsam, einfach die Menge des normalen Futters zu reduzieren. Da die meisten wichtigen Nährstoffe mengenmäßig an den Energiegehalt des Futters angepasst sind, könnte es dadurch nämlich zu einer Mangelernährung des Hundes kommen. Empfehlenswert ist hingegen die Umstellung auf ein speziell für die Gewichtsabnahme entwickeltes Diätfutter. Zur Verfügung stehen eine ganze Reihe an Produkten, mithilfe derer die tägliche Energiezufuhr begrenzt werden kann.

Gewichtsreduktionsprogramme, die jedoch nur auf Diät und vermehrter Bewegung beruhen, sind für die Tierbesitzer häufig schwierig umzusetzen und auch für den behandelnden Tierarzt ist es meist schwer, diese Behandlung zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Die Besitzer sehen sich nämlich mit einem bettelnden Hund konfrontiert, der die angebotene Diät vielleicht auch noch ablehnt. Zudem bieten andere Familienmitglieder dem Hund zusätzliches Futter an oder die Hunde haben aufgrund der bestehenden Fettleibigkeit und der Folgeerkrankungen bereits Schwierigkeiten, vermehrt körperlich aktiv zu sein. Angesichts fehlender Erfolge sind die Hundebesitzer frustriert, was eine zunehmende Unzufriedenheit mit der Therapie und sinkende Motivation zur Folge hat.

Wir erarbeiten gern einen Plan speziell für Ihr Tier, sprechen Sie uns gern an!

Wurmkur

Hat mein Tier etwa Mitbewohner?

Hier lesen Sie alles rund um die Entwurmung Ihres Tieres:

Würmer zählen zu den Endoparasiten, die Tiere weltweit befallen können. Für die richtige Behandlung ist es vorallem wichtig zu wissen, welche Wurmarten in Deutschland vorkommen. Zu den wichtigsten Typen zählen der Spulwurm, der Hakenwurm, der Bandwurm und Giardien (Einzeller).

  • Jedes Tier kann sich theoretisch mit Würmern anstecken, meistens sind jedoch freilebende Katzen oder Hunde mit sehr viel Auslauf und Hundekontakt betroffen. Zudem ist die Ansteckungsgefahr bei Tieren groß, welche zur Jagd gehen und Beute fangen. Sogar Welpen oder Jungtiere können nicht ausgeschlossen werden, wenn das Muttertier einen Wurmbefall während der Schwangerschaft hat.

Wie behandelt man den Wurmbefall?

Wenn Sie Würmer am Tier oder im Kot gesehen haben, sollten Sie schnellstmöglich eine Entwurmung durchzuführen. Dabei sollte die Entwurmung den jeweiligen Wurmtyp inbegriffen haben. Eine Wurmkur wirkt 24 Stunden, um möglichst alle  Würmer im Darm abzutöten und auszuscheiden. Um sicher zu gehen, raten wir Ihnen, eine erneute Kur nach rund 4 Wochen durchzuführen oder den Kot kontrollieren zu lassen. Eine weitere Anwendung ist wichtig, da im Darm noch Eier vorhanden sein können und diese mindestens vier Wochen benötigen, um heranzuwachsen und sich weiter fortzupflanzen. Um andere Tierhalter zu schützen, sollten Sie daher den Kot Ihres Tieres beim Spaziergang gründlich mit Kotbeuteln entsorgen, da andere Tiere sich sonst anstecken können.

Wann muss ich mein Tier entwurmen?

Jedes Tier ist individuell beim Befall von Würmern zu betrachten. Wir empfehlen Ihnen, Hunde mit viel Auslauf und Hundekontakt, sowie Jagdhunde und Beutetierfresser monatlich zu entwurmen oder eine Kotuntersuchung durchführen zu lassen.

Im Gegensatz dazu reicht eine vier  monatliche Entwurmung bei Hunden, die genauer beaufsichtigt werden und weniger Kontakt mit Artgenossen oder Beutetieren haben.

 Bei freilaufenden Katzen empfehlen wir ebenfalls eine monatliche Anwendung, sowie bestenfalls eine Kotuntersuchung.

Lebt ihre Katze ausschließlich in der Wohnung, reicht es halbjährlich aus.

Beachten Sie, dass Menschen auch über die Schuhsohle Wurmeier mit in die Wohnung bringen und dort verteilen können.

Mit Kindern oder immungeschwächten Menschen im Haushalt, sollten Sie Ihr Tier des Öfteren entwurmen, da Würmer zoonotisch auf den Menschen wirken. Das bedeutet, dass sie auf uns übertragen werden können. Folgen davon sind schädigende Auswirkungen auf unseren Körper.

Abschließend ist die Wichtigkeit der Wurmkur zu betonen, mit deren Hilfe der Organismus und das Immunsystem des Tieres geschützt werden. Bei schweren Verläufen sind Erkrankungen des  Magen-Darm-Traktes die Folge, wie z.B. Durchfall und Erbrechen bei Welpen. Da gerade Jungtiere stark anfällig sind, sollte man das Muttertier während der Trächtigkeit mindestens zwei Mal entwurmen und die Welpen alle 2 Wochen nach der Geburt.

Kotuntersuchung

Sollten Sie sich für eine Kotuntersuchung entschieden haben, müssen Sie bedenken, dass nicht bei jedem Kotabsatz immer Wurmeier ausgeschieden werden. Daher raten wir Ihnen, uns eine Sammelprobe von mehreren Tagen oder Kotabsätzen zur Untersuchung mitzubringen.